Lyoner-Kartoffelklößchen auf Löwenzahnsalat

Lyoner-Kartoffelklöße auf Löwenzahnsalat

10. November 2015

Kartoffelklöße zählen zu den „Wohlfühlgerichten“ und sind vielerorts sehr beliebt. So auch bei uns im Saarland. Zum Botschafter für saarländische Genusskultur werden sie, wenn man sie mit Lyoner füllt. Das Original gibt es nur bei uns. Als Highlight kommen noch „Krachelscher“ obendrauf!

Man bereitet sie entweder ausschließlich aus rohen Kartoffeln zu oder man nimmt halb rohe und halb gekochte Kartoffeln. Diese Variante bevorzuge ich. Die rohen Kartoffeln werden entweder von Hand fein gerieben oder durch den Entsafter gejagt. Diese Entscheidung mache ich jeweils von der Menge der zu reibenden Kartoffeln abhängig. Geht es um wenige Kartoffeln, so wähle ich die manuelle Herstellung und tue somit auch noch etwas für meine Oberarme. Sind es viele Kartoffeln, so nehme ich die Reinigungsprozedur des Entsafters dafür in Kauf. Wenn man mit ganz geringem Aufwand arbeiten möchte oder nur eine sehr kleine Menge Kloßteig braucht, kann man sich jedoch auch bei wenig bis überhaupt keinem Qualitätsverlust in der Fleischtheke beim Metzger mit vorgefertigten Klößen versorgen, oder man greift zu fertigem Kloßteig aus dem Kühlregal, der sich zudem für einige Tage gut aufbewahren lässt.

Man füllt die Klöße gerne mit Hackfleisch oder mit Leberwurst. Isst man sie zu einem Braten, werden sie lediglich mit Brotcroutons in brauner Butter gefüllt. Ich dachte mir, warum denn nicht einmal die ursaarländische „Lyoner“-Fleischwurst hineinfüllen? Das kann doch nicht schlecht schmecken!

Zu den Kartoffelklößen gibt es meist Sauerkraut und - in meiner Familie - einen schönen knackigen Endivien oder Frisée-Salat. Gleichermaßen typisch für das Saarland ist Löwenzahnsalat. Wenn möglich der grüne, recht bitter-herbe, den wir als Kinder immer auf dem Acker suchen mussten. Wenn keine Saison ist, nimmt man den etwas eleganteren gelben Löwenzahnsalat aus dem Treibhaus. Der Löwenzahnsalat wird mit ausgelassenem Speck oder Dörrfleisch, gekochten Eiern und Brotcroutons angereichert. Auf das Dörrfleischhabe ich verzichtet, da ja schon ausreichend Wurst im Spiel ist. Man kann die Eigelbe durch ein Sieb geben und mit der Vinaigrette verrühren. Das Eiweiß wird dann gehackt und über den Salat gestreut. Und noch ein Tipp: Von den Großeltern habe ich gelernt, dass eine gekochte, zerquetschte Kartoffel die Salat-Sauce herrlich sämig macht!

  1. Die Hälfte der Kartoffeln in der Schale kochen und gut ausdampfen lassen. Pellen und durch die Kartoffelpresse drücken. Die andere Hälfte fein reiben und gut ausdrücken.
  2. Kartoffeln, etwas gehackten Lauch, Ei und Eigelb, Salz, Pfeffer und Muskat beifügen und alles gut vermengen.
  3. Lyoner in Würfel schneiden und in einer Pfanne langsam knusprig anbraten. Beiseite stellen.
  4. Kartoffelmasse in gleichgroße Portionen aufteilen. Teig auf der flachen Hand verteilen. Die gewünschte Menge an Wurstwürfelchen einfüllen und gut verschließen.
  5. In siedendem Salzwasser garen.
  6. Salat putzen, in mundgerechte Stücke schneiden und gründlich waschen.
  7. Eier achteln und später auf dem Salat anrichten.
  8. Brot in gleichmäßige Würfel schneiden und in Olivenöl knusprig anbraten.
  9. Kirschtomaten mit Olivenöl einreiben und mit Puderzucker und Salz bestreuen. In einer kleinen Pfanne langsam braten.
  10. Pilze putzen, achteln und ebenfalls in Öl anbraten.
  11. Salatsauce anrühren. Den Salat vor dem Anrichten hineingeben, damit er durchziehen kann.

Die Hälfte der Kartoffeln in der Schale kochen und gut ausdampfen lassen. Dann pellen und durch die Kartoffelpresse drücken. Die andere Hälfte fein reiben und gut ausdrücken. Das Kartoffelwasser auffangen und einen Moment absetzen lassen, so dass man die vorhandene Stärke für die Masse verwenden kann. Die Kartoffeln, etwas gehackten Lauch (nach Gusto), Ei und Eigelb, Salz, Pfeffer und Muskat beifügen und alles gut vermengen. Die Lyoner in Würfel schneiden und in einer Pfanne langsam knusprig anbraten. Beiseite stellen. Die Kartoffelmasse in gleichgroße Portionen aufteilen. Ich mag sie eher etwas kleiner, weil das für meinen Geschmack hübscher aussieht. Den Teig auf der flachen Hand verteilen, dann die Hand leicht schließen, damit eine Mulde entsteht. Die gewünschte Menge an Wurstwürfelchen einfüllen und gut verschließen. Die Klöße schön rund formen und abschließend mit etwas Grieß bestäuben. Das ergibt später einen schönen Glanz. Die Klöße werden nun in siedendem Salzwasser gegart. Wenn sie vom Topfboden an die Oberfläche auftauchen, sind sie eigentlich schon gar. Man kann sie sicherheitshalber noch etwas ziehen lassen. Jedoch Vorsicht, wenn man einmal die Variante mit der rohen Hackfleischmischung zubereiten will. Dann müssen die Klöße auf jeden Fall noch gute 10 Minuten ziehen.

Den Salat putzen, in mundgerechte Stücke schneiden und mehrfach gründlich waschen. Dies vor allem, wenn es sich um Freilandware handelt, denn man mag ja keinen Sand im Mund! Die Eier in diesem Falle achteln und später dekorativ auf dem Salat anrichten. Das Brot in gleichmäßige Würfel schneiden und in Olivenöl knusprig anbraten. Die Kirschtomaten mit Olivenöl einreiben und mit Puderzucker und Salz bestreuen. In einer kleinen Pfanne gemütlich vor sich hin schmurgeln lassen. Wenn die Haut leicht einreißt, sind sie genau richtig. Die Pilze putzen und achteln und ebenfalls in ein wenig Öl anbraten.

Aus den angegebenen Zutaten die Salatsauce anrühren. Den Salat, vor allen Dingen, wenn der grüne verwendet wird, ruhig schon 10 Minuten vor dem Anrichten hineingeben, damit er schön durchziehen kann. Das schadet seiner etwas störrischen Struktur nicht!

Den Salat auf den Tellern anrichten, dabei die Tomaten jeweils an der Rispe servieren. Nun jeweils 2 Klöße aufsetzen. Besonders schön sieht es aus, wenn man einen Kloß zerteilt präsentiert, damit man die Füllung gut sehen kann. Die gerösteten Brotwürfel über den Teller verteilen und gleich servieren.

Zu dieser herzhaften Speise mit viel Heimatverbundenheit passt nun ein schönes kühles Pils. Da wir im Saarland eines der bundesweit besten Biere herstellen, nehmen wir natürlich dieses! Die Nord- und Süddeutschen sowie die Rheinländer und alle kleinen Privat- und Klosterbrauereien mögen mir mit Nachsicht begegnen. Aber es ist so: Mir geht ein „Ur-Pils“ über alles!

(Für 2 Personen)

Die gefüllten Klöße

Menge Zutat
500 g mehlig kochende Kartoffeln
2 gehäufte EL Mehl
2 EL Kartoffelstärke
1 Ei
1 Eigelb
  Frühlingszwiebeln oder Lauch
250 g Lyoner
  Muskat
  Salz
  Pfeffer

Der Löwenzahnsalat

Menge Zutat
400 bis 500 g Löwenzahn
2 Rispen Kirschtomaten
4 gekochte Eier
1 Hand voll Champignons
4 mittelgroße Brotscheiben (gerne auch Graubrot)
1 kleine gekochte Kartoffel
4 EL Apfelessig
4 EL Sonnenblumenöl
4 EL Traubenkernöl
8 EL Olivenöl
1 EL Honig
2 TL Senf
  Salz
  Pfeffer

Diese Seite wurde zuletzt am 28.07.2018 um 20:58 Uhr aktualisiert.

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