Feiner Strammer Max

Feiner Strammer Max

28. Februar 2019

Drei Grundzutaten braucht der Klassik-Max: Brot, Schinken, Spiegelei. Ist Rohschinken im Spiel, heißt der Max „Max“. Kochschinken jedoch verwandelt den „Strammen Max“ in einen „Strammen Otto“ einen „Strammen Moritz“, und – auweia! – in eine „Stramme Lotte“ oder eine „Stramme Luise“. Es kommt drauf an, wo im Land man ihn - oder sie - verspeist. Hab‘ ich nicht gewusst, aber Wikipedia sagt es. Ich nehme fürs Feinmachen zarten Kochschinken her, bleibe aber bei Max. Denn mit ihm bin ich seit Kindertagen verbandelt. Alte Liebe rostet nicht 💘.

In unserer Nähe am Ende des „Grumbachtals“ steht – einfach schon immer - das Gasthaus „Fath“, das noch heute nach einigen Besitzerwechseln den Namen seines Gründers Oskar Fath trägt. Ein traditionsreiches Wirtshaus mit urigem Biergarten, in das wir häufig einkehren. An kühleren Tagen sitzen wir gerne in einem der gemütlichen Gasträume, bei schönem Wetter unter den uralten, gewaltigen Kastanienbäumen, unter denen ich schon als Kind mit meinen Eltern und Geschwistern saß. Und mit vielen lieben Menschen, die wir dort an Sonntagnachmittagen trafen. Von unserem Dorf aus lief man gemütlich eine halbe Stunde hin. Wir Kinder bekamen Limo und Salzstangen, wenn es gut lief auch ein Eis, vertrieben uns die Zeit und hatten unseren Spaß. Außer den Zäunen und Mäuerchen auf denen wir herum turnten waren einziges Equipment zur Belustigung zwei große Betonröhren. Für uns waren sie Tunnel zum hindurch krabbeln, Pferde zum Reiten oder eine Art Schwebebalken zum Balancieren. Die Röhren liegen auch heute noch dort auf dem Rasen. Die Kinder können aber nichts mit ihnen anfangen. Doch: kürzlich saßen zwei Geschwister drauf und daddelten synchron auf ihren Handys. Die Zeiten ändern sich eben!

Manchmal hat es ja etwas Gutes, dass sich die Zeiten ändern. Heute trinken wir statt Limo einen Grauburgunder oder Primitivo, denn die Weine, die ausgeschenkt werden, sind sehr feine Tropfen! Was sich auch geändert hat, ist die Speisekarte. Früher gab es Schinkenbrote, roh oder gekocht, Käsebrot, oder „Schwartenmagen mit Musik“, wahlweise „Handkäs mit Musik“. Diese handfesten Speisen waren eher was für die Väter, und wurden mit dem einen oder anderen Bierchen hinuntergespült. Wohl kaum ein Kind steht auf rohe Zwiebeln und fürchterlich saure Essigmarinade! Im Angebot waren weiter „Restaurationsbrot“, „Russisch Ei“ und der obligatorischen Wurstsalat mit Bratkartoffeln. Ich liebte „Toast Hawaii“ und den „Strammen Max“. Letzterem bin ich, wie schon erwähnt, bis heute treu geblieben!

Wachteln
Die Wachteln von Thi

Weil ich immer wieder nach unkomplizierten Gerichten gefragt werde, habe ich beschlossen, unter der Überschrift „FoodLady Spezial – Einfach gut.“ genau solche Rezepte vorzustellen. Auch einem ungeübten Koch gelingen sie und man hat die Zutaten entweder im Haus oder kann sie problemlos beschaffen. Alltagsgerichte müssen keinesfalls langweilig sein, und einfach heißt nicht reizlos! Meinen Strammen Max habe ich, wie schon erwähnt, fein gemacht. Weil die Figur vorm Urlaub in Bestform gebracht werden muss, gibt es statt Brot knusprige Zucchini-Kartoffelrösti als Unterlage. Ist auch leckerer und gesünder. Und weil mir ein netter Kollege Wachteleier von Zuhause mitgebracht hat, gibt’s die obendrauf – très chic! Statt gewaltig muten meine Mäxchen zierlich und filigran an.

Dieses „Einfach gut.“-Rezept ist leicht nach zu kochen und schmeckt super lecker! Aus einfachen Zutaten entsteht ein Gericht, das man auch Gästen vorsetzen kann! Schön angerichtet, ein paar kecke Radieschen und ein kleiner bunter Salat dazu: Es lebe die Hausmannskost und es lebe die Kreativität aus einfachen Zutaten etwas zu zaubern!

  1. Kartoffeln und Zucchino auf der Vierkantreibe grob raspeln.
  2. Eigelb, Kartoffelstärke und Olivenöl untermengen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Sofort weiterverarbeiten!
  3. Öl erhitzen. Gleichmäßige Häufchen in die Pfanne geben und leicht platt drücken und ausbacken.
  4. Schinkenscheiben durch die warme Pfanne ziehen, damit sie ein wenig Temperatur bekommen.
  5. Salat putzen, waschen, trocken schleudern.
  6. Aus Honig, Essig, Öl, Senf, Salz und Pfeffer ein Dressing rühren.
  7. Tomaten in Scheiben schneiden.
  8. Einige Radieschen fein hobeln, die anderen ganz servieren.
  9. Eier ausbacken, salzen und pfeffern.

Kartoffeln und Zucchino auf der Vierkantreibe grob raspeln. Eigelb, Kartoffelstärke und 2 EL Olivenöl untermengen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Sofort weiterverarbeiten! In einer beschichteten Pfanne auf mittlerer Stufe 2 EL Öl erhitzen. Gleichmäßige kleine Häufchen in die Pfanne geben und leicht platt drücken. Sie sollten ungefähr 1,5 Zentimeter hoch sein. Dann gemütlich ausbacken, so dass sie außen schön goldbraun und knusprig, innen durchgegart aber saftig sind. Wenn man sich nicht sicher ist, probiert man einfach einen. Die Rösti auf Küchenkrepp geben und die Schinkenscheiben kurz durch die warme Pfanne ziehen, damit sie ein wenig Temperatur bekommen.

In der Zwischenzeit den Salat putzen, waschen, trocken schleudern. Aus Honig, Essig, 2 EL Öl, Senf, Salz und Pfeffer ein Dressing rühren, eventuell einen Schluck Wasser dazu geben. Die Tomaten in Scheiben schneiden, einige Radieschen fein hobeln, die anderen ganz servieren. Die Eier im restlichen Öl und ein wenig Butter ausbacken, salzen und pfeffern. Am schönsten finde ich das Gericht, wenn die Eidotter noch flüssig sind.

Nun die Rösti mit Tomatenscheiben, Schinken und Spiegeleiern belegen. Den Salat und die Radieschenscheiben mit der Vinaigrette mischen und einige Radieschen im Ganzen dazu servieren.

(Für 2 Portionen)

Menge Zutat

4 mittelgroße

Kartoffeln (ca. 250 g)

1 mittelgroßer

Zucchini

8 EL

Olivenöl (oder Sonnenblumenöl)

1

Ei

1 kleine

Zwiebel

2 EL

Speisestärke

4 Scheiben

Wacholderschinken (oder anderer Kochschinken)

1

Fleischtomate

4

Eier (Klasse S oder Wachteleier)

1 TL

Butter

2 Hand voll

Salatblätter (nach Wahl)

10 bis 12

Radieschen

Einige

frische Gartenkräuter

1 EL

Honig oder Agavendicksaft

2 EL

milder Weißweinessig

1 TL

Dijon-Senf

 

Salz, Pfeffer, Muskat

Diese Seite wurde zuletzt am 20.11.2019 um 11:10 Uhr aktualisiert.

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