Ratatouille-Salat mit Salsiccia in Paprikasauce
26. Juli 2016
Beim Schlendern über den Wochenmarkt leuchteten mir – wie immer – die schönsten Farben entgegen. Es duftete verführerisch, zum Beispiel am Gewürzstand. Aber auch am Antipasti-Wagen. Lauter gut gelaunte Menschen waren unterwegs. Ich liebe das! Es klingt möglicherweise irre, aber wir haben uns bei der Suche unseres Hauses tatsächlich von der Tatsache leiten lassen, dass unsere Stadt einen sehr schönen Wochenmarkt hat, den ich überdies auch noch zu Fuß erreichen kann.
Auf einen Kaffee nach dem Markt
Natürlich nur in dem Falle ohne Auto, dass ein eher kleinerer Einkauf ansteht. Auf dem Rückweg dann noch rasch einen Rast in der Fußgängerzone gemacht und beim „De Eisler“ noch einen Latte geschnappt. Wenn ich besonders überbordend bin, gerne auch einen Apérol Spritz oder einen Lillet Blanc. So stelle ich mir das Leben vor. Genießen, so viel wie nur geht!
Weiter im Text. Auf den Markt zurück. Ich dachte spontan an Ratatouille. Ratatouille und Sommer sind quasi ein Begriff für die gleiche Sache. Also habe ich Paprika, Zucchini, Auberginen, saftige reife Tomaten und einen großen Bund Basilikum ins Körbchen geladen. Übrigens kommen in meine Ratatouille unbedingt auch grüne Paprika mit hinein. Das ergibt einen angenehmen, herben Beigeschmack. Soweit, so gut. Dann beim Italiener noch ein Stück Parmesan, ein paar Salsiccia und gar köstliche kleine, schwarze Oliven, die mit Lavendel eingelegt werden. Nicht zu viel Lavendel. Nur gerade so viel, dass der fruchtige, herbe Olivengeschmack erhalten bleibt, und man den Lavendel nur erahnt. In die bin ich bis über beide Ohren verliebt!
Kalte Küche
Ich würde keine gewöhnliche Ratatouille herstellen, sondern einen Salat daraus zubereiten. Das heißt, das Gemüse wird kalt serviert und mit feinstem Olivenöl und Säure und Abrieb von der Zitrone verfeinert. An dieser Stelle der Überlegungen kam ich nun – wie so oft in Wallung. Ich hatte mir gerade im Feinkostladen Lumaconi besorgt. Das sind etwa aprikosengroße gebogene Röhrennudeln, die an dem einen Ende eine kleinere und am anderen Ende eine größere Öffnung haben. Diese Nudeln liebe ich, denn man kann sie mit den köstlichsten Dingen befüllen. Statt z. B. eines Ragouts kann man auch Ratatouille hineinfüllen. Das macht sich auch auf Büffets sehr gut. Einzeln in kleine Schälchen geben, ein wenig Tomaten- oder Paprikasauce als Bett. Ein paar Späne Parmesan darüber, ein Blättchen Basilikum, fertig. Und immer wieder ein Garant für ein Lob der Gäste. Ein kleines wenig eitel ist man ja schließlich doch!
Also war die Idee, die Lumaconi mit Ratatouille-Salat, dessen Gemüse notwendigerweise recht zierlich geschnitten werden würde, zu befüllen. Sie in einem Bett von Paprika-Tomatensauce zu servieren. Einige Salsiccia-Klößchen und ein fruchtiger Gurken-Limettensalat als Begleitung. Und einem entspannten Abend im Freien würde nichts im Wege stehen. Für mich ein Gläschen Weißen für den Liebsten einen Roten dazu. Auf diese Weise bleibt kein Wunsch mehr offen!
Die gefüllten Nudeln
- Gemüse waschen, putzen und gleichmäßig klein würfeln. Schalotten und Knoblauch ebenso. Chilischote halbieren, Kerne entfernen. In kleine Würfel schneiden.
- Schalotten und Knoblauch in Olivenöl ohne Farbe anbraten. Zucker und Tomatenmark hinzugeben. Karamellisieren lassen. Mit Geflügelbrühe ablöschen.
- Gemüse und Gewürze sowie Salz und Pfeffer hinzugeben. Mit Lavendel zurückhaltend sein.
- Alles bei geöffnetem Topfdeckel schmurgeln lassen.
- Gemüse von der Flamme ziehen und abkühlen lassen. Mit Zitronensaft und Abrieb sowie Salz und Pfeffer würzen.
- Lumaconi nach Packungsanweisung garen.
Die Paprika-Tomatensauce
- Schalotten und Knoblauch fein schneiden.
- Tomaten überbrühen, enthäuten und in grobe Stücke schneiden.
- Paprika mit dem Sparschäler enthäuten und ebenfalls in grobe Stücke schneiden.
- Möhre sehr fein würfeln.
- Schalotten und Knoblauch in Öl ohne Farbe anschwitzen, Zucker und Tomatenmark hinzugeben und karamellisieren lassen.
- Gemüse und Geflügelbrühe hinzugeben. Salzen und pfeffern. Mit Ingwer, Chili und Zitronenschale sowie Lorbeerblättern würzen. Köcheln lassen.
- Gemüse fein pürieren. Durch ein Sieb streichen.
- Spiegel in einen tiefen Teller geben, Lumaconi daraufsetzen.
Salsiccia-Bällchen
- Wurst aus der Pelle drücken und in eine flache Schüssel geben.
- Anis- und Kümmelsaat kurz anrösten. Mörsern und zu der Wurst geben. Ebenso Petersilie.
- Bällchen abdrehen und in Olivenöl bräunen.
- Bällchen in Sesamsaat wälzen.
Gurken-Limettensalat
- Gurke halbieren, das Innere entfernen und mit der Schale in Streifen schneiden.
- Minzeblättchen hacken. Von Koriander oder Petersilie die Blättchen abzupfen. Nicht hacken.
- Frühlingszwiebeln in schräge Ringe schneiden.
- Aus Limettensaft und Oliven-Zitronenöl, etwas Abrieb von Knoblauch und Ingwer, Zucker und Pfeffer eine Salatsauce anrühren. Noch nicht salzen. Über die Gurkenscheiben und die restlichen Zutaten geben und durchziehen lassen. Zuletzt salzen und servieren.
Die gefüllten Nudeln
Die Gemüse waschen, putzen und gleichmäßig klein würfeln. Schalotten und Knoblauch ebenso. Die Chilischote halbieren, die Kerne entfernen und mal kurz daran lecken, um die Schärfe zu testen. Dann die passende Menge in kleine Würfel schneiden. Schalotten und Knoblauch in dem Olivenöl ohne Farbe anbraten. Zucker und Tomatenmark hinzugeben. Karamellisieren lassen. Mit etwas Geflügelbrühe ablöschen. Die Gemüse und Gewürze sowie Salz und Pfeffer hinzugeben. Dabei mit dem Lavendel sehr zurückhaltend sein. Er drängt sich gerne mal eben schnell in den Vordergrund und übernimmt die Hauptrolle. Alles bei leicht geöffnetem Topfdeckel vor sich hin schmurgeln lassen. Wie lange, das hängt nun von der persönlichen Vorliebe ab. Manche lassen es über eine Stunde schmurgeln, damit die Gemüse schön weich sind und sich die Aromen verbinden. Für meinen heutigen Verwendungszweck sollten die Gemüse noch Struktur behalten, denn das ist in einem Ratatouille-Salat meines Erachtens die schönere optische Variante.
Das Gemüse von der Flamme ziehen und abkühlen lassen. Mit Zitronensaft und Abrieb von der Schale, eventuell noch etwas Salz und Pfeffer würzen. Vor dem Servieren noch das Olivenöl von feinster Qualität darüber geben.
Die Lumaconi nach Packungsanweisung garen. Sie müssen genau auf dem Punkt sein, damit sie später auf dem Teller oder Buffet eine „bella figura“ abgeben.
Die Paprika-Tomatensauce
Die Schalotten und den Knoblauch fein schneiden. Die Tomaten überbrühen, enthäuten und in grobe Stücke schneiden. Die Paprika mit dem Sparschäler enthäuten und ebenfalls in grobe Stücke schneiden. Die Möhre sehr fein würfeln. Die Schalotten und den Knoblauch in Öl ohne Farbe anschwitzen, Zucker und Tomatenmark hinzugeben und karamellisieren lassen. Die Gemüse und die Geflügelbrühe hinzugeben. Salzen und pfeffern. Einige Scheiben Ingwer sowie einige Schnitze von der Zitronenschale und die Lorbeerblätter auf einen Zahnstocher spießen und in den Topf dazu geben. Ebenso mit drei Stücken von der Chilischote verfahren. So kann man sie später wieder entnehmen. Nun alles gemütlich köcheln. Die Gemüse sollen in dem Falle weich sein.
Die Spießchen mit den Aromaten entnehmen und die Gemüse fein pürieren. Dann durch ein Sieb streichen. Mit Zitronensaft, noch etwas frischem Abrieb von der Schale und der braunen Butter aromatisieren. Als Spiegel in einen tiefen Teller geben und einige inzwischen befüllte Lumaconi daraufsetzen. Einen dünnen Faden von einem milden, fruchtigen Olivenöl darüber träufeln. Ein paar Blättchen Basilikum und einige Späne Parmesan kommen zur Vollendung darüber.
Salsiccia-Bällchen
Die Wurst aus der Pelle drücken und in eine flache Schüssel geben. Die Anis- und Kümmelsaat kurz anrösten, bis sie duften. Anschließend mörsern und zu der Wurst geben. Ebenso die Petersilie. Übrigens kann man statt der Petersilie auch sehr gut die „asiatische Petersilie“, den Koriander verwenden. Mit der Sahne glattrühren und mit dem Chilisalz abschmecken.
Kleine, gleichmäßige Bällchen abdrehen und in etwas Olivenöl schön bräunen. Die Bällchen in der Sesamsaat wälzen und in einem Schüsselchen dekorativ anrichten. Schön sehen sie zum Beispiel auf knackigen Kopfsalat-Blättern aus.
Gurken-Limettensalat
Die Gurke halbieren, das Innere entfernen und mit der Schale in nicht zu feine Streifen schneiden. Die Minzeblättchen sehr fein hacken. Von Koriander oder Petersilie die Blättchen abzupfen. Nicht hacken. Die Frühlingszwiebeln fein in schräge Ringe schneiden. Aus Limettensaft und Oliven-Zitronenöl, etwas Abrieb von Knoblauch und Ingwer, Zucker und Pfeffer eine Salatsauce anrühren. Noch nicht salzen. Über die Gurkenscheiben und die restlichen Zutaten geben und nur kurz durchziehen lassen. Zuletzt salzen und servieren.
(Für 2 Personen)
Die gefüllten Nudeln
Menge | Zutat |
---|---|
150 g | Lumaconi |
1 mittelgroße | Aubergine |
2 mittelgroße | Zucchini |
2 | rote Paprika |
2 | gelbe Paprika |
1 | grüne Paprika |
2 Zehen | Knoblauch |
2 | Schalotten |
1 | Chilischote |
2 EL | Olivenöl (zum Braten) |
4 | saftige Tomaten |
1 EL | Tomatenmark |
1 TL | Zucker |
Thymian | |
Oregano | |
Lavendel | |
2 | frische Lorbeerblätter |
6 bis 8 | Wacholderbeeren |
1 Schluck | Geflügelbrühe |
1 Schluck | angerührte Speisestärke |
½ Bund | Basilikum |
2 EL | feinstes Olivenöl |
1 | Bio Zitrone |
Salz | |
Pfeffer |
Die Paprika-Tomatensauce
Menge | Zutat |
---|---|
6 | reife, fruchtige Tomaten |
2 | Paprikaschoten (orange und rot) |
1 mittelgroße | Möhre |
2 EL | Olivenöl |
2 | Schalotten |
2 | Knoblauchzehen |
1 EL | Tomatenmark |
1 TL | Zucker |
½ Tasse | Geflügelbrühe |
1 TL | Speisestärke (aufgelöst) |
1 Stück | Ingwer |
2 | frische Lorbeerblätter |
1 | Chilischote |
1 | Bio-Zitrone |
1 TL | Braune Butter |
Basilikumblättchen (Garnitur) | |
Parmesanspäne (Garnitur) | |
Salz | |
Pfeffer |
Die Salsiccia-Bällchen
Menge | Zutat |
---|---|
4 | ungebrühte Salsiccia |
½ TL | Anissaat |
½ TL | Kümmelsaat |
6 bis 8 EL | Sahne |
2 EL | Petersilie, fein gehackt |
Chilisalz | |
2 EL | geröstete Sesamsaat |
2 EL | Olivenöl |
Der Gurken-Limettensalat
Menge | Zutat |
---|---|
1 | Bio Gurke |
2 Stangen | Frühlingslauch |
1 Zehe | Knoblauch |
1 Stück | Ingwer |
1 | Bio Limette |
6 bis 8 |
Minzeblättchen |
6 bis 8 Stiele |
Koriander oder Petersilie |
2 EL | Oliven-Zitronenöl |
Zucker | |
Salz | |
Pfeffer |