Minestrone

Minestrone „Schick gemacht“

19. September 2015

Gemüsesuppenrezepte gibt es tausende. In meiner Kindheit gab es diese Köstlichkeit unter dem Namen „Gartensuppe“. Neidlos  gestehe ich, dass der italienische Name deutlich rassiger klingt. Wie so vieles in der italienischen Sprache. Dort, wie hier: Hinein kam, was der Garten gerade so hergab, und geschmeckt hat sie immer! Immer wieder gut und immer wieder anders. Bis heute beinahe eine Wundertüte, die jedes Mal Überraschungen zu bieten hat. Ich stelle fest, dass wir mit dieser Vorgehensweise zu einem Klassiker der Eintöpfe schon von jeher zeitgemäß waren: regional, saisonal, Bio, gesund, lecker!

Im Unterschied zu vielen der italienischen Rezepte, in denen es oft eine Gremolata dazu gibt, hatten wir frisch gehackte Kräuter aus dem Garten, auch diese „quer Beet“ geerntet. Ein besonderes Kraut war hier nicht wegzudenken: Liebstöckel, bei uns auch „Maggikraut“ genannt. Wir gaben auch keinen Parmesan über die Suppe, dafür aber Sahne. Was sehr wichtig war: Es wurde sowohl ein Töpfchen Sauerrahm als auch ein Kännchen Schlagsahne dazu gereicht. Da beides köstlich schmeckte, hatte man so die Qual der Wahl. Oder man war ganz schlau und hat einfach zwei Portionen gegessen! Das obligatorische mitgekochte Dörrfleisch wurde später separat gegessen. In Scheiben geschnitten auf schönem Bauernbrot, dick mit Senf bestrichen. Darum haben wir uns oft gezankt.

Solch ein bäuerlicher Eintopf wird gerne als „rustikal“ eingestuft. Man kann jedoch auch eher derb anmutende Traditionsgerichte leicht und schick präsentieren. Darum geht es mir heute. Die Suppe wird mit klarer Gemüse-Pilz-Brühe hergestellt wobei die Gemüseeinlage separat gegart wird. Neben klassischen Komponenten bekommt die Suppe durch einige „moderne“ Zutaten Pfiff. Statt einer Nudeleinlage habe ich übrig gebliebene Gnocchi in feine Scheiben geschnitten und in Nussbutter angeschwenkt. Nicht Speck gibt der Suppe eine deftige Komponente sondern fein geschnittene scharfe Kabanossi. Hier könnte man auch Salsiccia verwenden, damit es italienischer wird. Scheiben von gefüllten Oliven und Parmesanspäne sowie frisches Basilikum krönen die Suppe. Ein schönes Gericht ist entstanden. Man kann es als Vorspeise oder Hauptgang servieren. Im zweiten Falle könnte man noch Crostini oder einfaches Röstbrot dazu anbieten.

Die Zutaten gebe ich als Vorschlag ohne genaue Mengenangaben an, denn sie können durchaus variieren. Der eine möchte mehr Lauch, der andere mehr Karotten. Die Menge der Brühe richtet sich nach Anzahl der Personen und Portionsgröße. Mir kommt es hier mehr auf die Art der Umsetzung als auf ein akribisches Rezept an. Was allerdings bombenfest steht: Schmecken wird’s!

 

Grundzutaten für Brühe

  1. Immer wieder Gemüseabschnitte und Kräuterreste sammeln und frosten.
  2. Daraus eine Brühe zubereiten.

Zutaten für Suppeneinlage

  1. Suppeneinlage in einem Teil der Brühe separat garen. Die Reihenfolge richtet sich nach der benötigten Garzeit.
  2. Alles, was blanchiert ist, erwärmen.
  3. Auf Tellern anrichten.

Grundzutaten für Brühe

Ich sammele stetig Gemüseabschnitte und übrig gebliebene Kräuter in einem Behälter im Froster. Das nimmt nicht so viel Platz in Anspruch, wie vorgekochte Brühe in Behältern. Natürlich fällt auf diese Weise die Brühe immer anders aber dennoch immer lecker aus. In den Topf wandern zum Beispiel ... (schau dazu in die Zutatenliste).

Zutaten für Suppeneinlage

Die Suppeneinlage wird in einem Teil der Brühe separat gegart. Die Reihenfolge des Hinzufügens richtet sich nach der benötigten Garzeit der Gemüse. Alles, was bereits blanchiert ist, muss nur erwärmt werden.

Die Suppe wird nun in einem feinen und nicht zu rustikalen Suppenteller angerichtet. Ein Servierring hilft beim mittigen einschichten der Einlage. Die vorbereitete Brühe wird darum herumgegossen. Die Garnitur aus Parmesan und Basilikum kommt zum Schluss obendrauf. Trotz vorsichtigen Abziehens des Servierringes werden die Zutaten nicht kompakt zusammenhalten. Jedoch bleiben sie größtenteils schön mittig und wirken geordnet. Ich finde es wichtig, dass Suppen oder Eintöpfe nicht so vogelwild daherkommen. Durch liebevolles Anrichten zeigt man Respekt vor den Lebensmitteln!

Grundzutaten für die Brühe

Menge Zutat
  Gemüseabschnitte von Wurzelgemüsen
2 Hälften angebräunte Zwiebel
Stiele von Kräutern (z. B. Petersilie, Koriander, etc.)
  getrocknete Steinpilze
  getrocknete Shiitakepilze
ca. 1,5 l Wasser
  frische Lorbeerblätter
5 bis 6 angedrückte Wacholderbeeren
5 bis 6 Pimentbeeren
1 EL schwarze Pfefferkörner
1 Nelke
2 Scheiben Ingwer
  Zucker
  Salz

Zutaten für Suppeneinlage

Menge Zutat
  Lauchringe (fein geschnitten)
  Karotten (in schmale Streifchen)
  blanchierte Prinzess- oder Keniabohnen (in freinen Röllchen)
  blanchierte TK Erbsen
  weiße Bohnenkerne (aus der Dose)
1 milde Peperoni (schräg in ganz feine Scheiben geschnitten, danach entkernt)
  Oliven (in Scheiben geschnitten)
  Kabanossi oder Salsiccia in feinen Scheiben (knusprig angebraten und auf Küchenkrepp entfettet)
  Gnocchi in Scheiben (in Nussbutter angebraten)
  Parmesan (gehobelt)
Einige Blätter Basilikum

Diese Seite wurde zuletzt am 29.11.2019 um 18:46 Uhr aktualisiert.

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