Maismaultaschen in Rinderkraftbrühe

Maismaultaschen in Rinderkraftbrühe

12. März 2023

Glücklich ist, wer einen gut bestückten Suppentopf auf dem Herd stehen hat, denn der kann im wahrsten Sinne des Wortes „aus dem Vollen schöpfen“.

Genuss und Heilung hat die gute alte Kraftbrühe zu bieten! Inzwischen ist das wissenschaftlich erwiesen. Knochenbrühe und Hühnersuppe sind ein verlässlicher Virenkiller! Die Brühe wärmt von innen, „ölt“ die malträtierten Schleimhäute und päppelt das ramponierte Immunsystem wieder auf. Außerdem schmeckt sie, und was uns schmeckt, bereitet gute Laune!

Medizin auf der Flamme

Also, ran an den Topf! Selbst in bereits angeschlagenem Zustand bekommt man Folgendes noch hin: Einen großen Topf aus dem Regal holen, zwei Bund Suppengrün – notfalls unzerkleinert – hineingeben, das Huhn oder Suppenfleisch auf das Gemüse setzen. Einige Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Nelken und Wacholderbeeren hinzufügen, salzen, Wasser auffüllen und los geht’s! Der Rest macht sich auf kleinster Flamme von allein! Man legt sich in Erwartung einer stärkenden Brühe aufs Ohr, träumt was Schönes und ist in Erwartung der stärkenden Suppe wie von ganz allein auf dem Weg der Besserung. Gibt man kurz vor dem Servieren noch kräftig Ingwer und etwas Kurkuma sowie frisch geriebenen Meerrettich hinzu, sind Heilschwitzen und Genesung versprochen!

Ein Suppenplan

Wenn man in der glücklichen Lage ist, gesund und munter zu sein, kann man sich die Suppe auch aus Spaß an der Freude kochen. In diesem Falle gibt es mehrere Stufen an Aufwand, den man betreiben kann. Ich skizziere im Folgenden einige Möglichkeiten, aufbauend auf einem „Grundbaukasten“, bis hin zum unfassbar gut schmeckenden und bildschön präsentierten Süppchen. Nach Lust und Laune erklimmt man die einzelnen Stufen. Auch wenn man nicht die Kondition mitbringt, bis zum Ende durchzuhalten, ist ein gutes Ergebnis gesichert und simmert vielversprechend vor sich hin!

Gemüse für eine kräftige Brühe

Karkassen-Klasse

Wer will und in der Lage ist, röstet beispielsweise Hühnerteile, Karkassen oder Knochen vorher im Backofen kräftig an. Das gibt Extra-Klasse. Nachdem der Ansatz dann ungefähr 90 Minuten leise geköchelt hat, gibt man ihn durch ein Sieb und bestückt die Brühe, womit man möchte, z. B. mit Hühnerkeulen und mit weiteren Gemüsen. Ich nehme, was ich gerade zur Hand habe. Möhren und Sellerie sind eh schon drin und ergänzen sich, noch einmal frisch hinzugegeben, perfekt. Rosenkohl, Blumenkohl, Brokkoli passen immer. Champignons spenden Milde und Tiefgang. In der Spargelzeit sind die Abschnitte und Schalen willkommen. Der Fantasie kann man freien Lauf lassen und den Kühlschrank nach Resten durchforsten, wenig ist an dieser Stelle falsch zu machen.

Stiele für Stil

Übrigens hat man als Gemüseabschnitte von Brokkoli und Blumenkohl oftmals die Stiele übrig. Diese sind zu schade, um in die grüne Tonne zu wandern. Sammeln, leicht schälen und klein geschnitten in Brühen als Aromaten einsetzen spendieren die „Rest-Gemüse“ gesunde Inhaltsstoffe (oft sind bei mir ein Drittel der „Gemüse Abfall“!). Als Aromageber spenden frische Lorbeerblätter, Piment, Nelke und Wacholderbeeren das Ihre. Und man kann sie als Pickles einlegen. Was man zudem an Kräutern hat, wandert ebenfalls zu der feinen Gesellschaft. Im Saarland unerlässlich: Liebstöckel in Kombination mit Blattpetersilie!

Suppengemüse

Medizin im Froster

Kraftbrühe in Erkältungs- und Grippezeiten einzulagern und flugs zur Hand zu haben, ist ein großer Gewinn. Vor allen Dingen, wenn man bereits angezählt ist und sich einfach nur noch in die Federn sehnt! Beizeiten im Großen Brühe herzustellen, ist kein Hexenwerk. Sie rasch zu verzehren und ebenso rasch wieder auf die Beine zu kommen, ist der Gedanke dahinter.

Das Wunderding „Brühe“ funktioniert seit Generationen! Aus den USA schwappt seit einigen Jahren der Gedanke der Knochenbrühe als Neuheit über den Ozean. Die Oma wusste es schon lange, und flugs greifen die Hersteller der Knochenbrühen auf das tradierte Wissen der guten alten Oma. Wer vertraut ihr nicht? Experten und Sportmediziner untermauern die Wirksamkeit überzeugend. Im Internet kann man die Brühen, ob Rind, Huhn oder Gemüse (auch in Bio-Qualität) bequem nachhause ordern. Das mit dem Einwecken in Gläser hat die Oma auch schon gemacht, denn sie hatte keinen Froster im Keller.

Ein Kochtopf zum Entspannen

Ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass wir immer selbst gekochte Brühe parat haben. Mein Metzger ist bereitwillig und mir wohl gesonnen. Suppenfleisch samt Knochen überlässt er mir zum günstigen Preis. Normalerweise möchte sie kaum jemand, denn wer – um Himmels willen – kocht heute noch Brühe? Ich mache es: Brühe zu kochen, bedeutet keinen Aufwand, sondern nur Zeit. Steht der Kochtopf auf der Herdplatte, kann man sich zurücklehnen und schmökern. „Alexa“ passt schon auf oder auch der gute alte Kurzzeitwecker! Die eingeweckten Gläschen im Regal bescheren Verlässlichkeit. Portionsweise abgepackt findet sich für die Brühe auch im Tiefkühler ein Platz.

Augen auf beim Taschenkauf

Kraftbrühe mit Maultaschen hilft über viele Situationen im Leben weiter. Dabei kommt es nicht so genau darauf an, ob die Maultaschen mit Gemüse oder Fleisch gefüllt wurden. Den „Herrgott bescheißen“ müssen wir schließlich nicht. Wenn wir Fleisch essen möchten, tun wir das, wenn nicht, lassen wir es eben! Am besten befüllt man die „Tätschle“ sowohl mit einer Fleischfüllung und auch mit einer vegetarischen Variante, warum nicht? In die kräftige Brühe wandern am besten noch Markklößchen, die heute kaum ein Mensch mehr kennt. Bei mir kann man sie heute, falls gewünscht, neu entdecken!

Die Brühe

  1. Gemüse anrösten.
  2. Fleisch, Wasser und alle Zutaten dazugeben.
  3. 1,5 bis 2 Stunden simmern lassen.

Die Markklößchen

  1. Rindermark auslassen.
  2. Kalt stellen.
  3. Aufschlagen und mit übrigen Zutaten verkneten.
  4. Bällchen formen und in Brühe gar ziehen lassen.

Die Maismaultaschen

  1. Kartoffeln weichkochen, ausdampfen lassen, durchpressen.
  2. Maiskörner mit Zwiebeln anschwitzen.
  3. Abgekühlte Masse würzen und Schnittlauch unterheben.
  4. Nudelteig mit der Masse bestücken.
  5. Maultaschen formen und in Brühe garziehen lassen.
Eine Brühe, die in allen Lebenslagen guttut, heilt und köstlich schmeckt. Dies alles beschert man sich und der angekratzten Gesundheit einfach mit einem Griff ins Vorratsregal. Was für ein Glück, das man für Notfälle selbst vorsorgen kann. Da ist sie wieder, die Großmutter: „Spare in der Zeit, so hast du in der Not!“ Mit dem Sparen war in diesem Fall wohl Müßiggang gemeint. Doch wie Recht hatte sie. Und köstliche vegetarische Maultaschen stärken nicht nur – sie schmecken einfach gut!

Die Brühe

Suppengrün anrösten, Gewürze, getrocknete Pilze und Tomaten in den Topf geben, Fleisch und Wasser hinzufügen. Langsam aufkochen und abschäumen. Etwa 2 Stunden leise simmern lassen. Die Brühe erst am Ende salzen, damit die Einlagen möglichst viele Aromen abgeben können.

Tipp: Der Kränkelnde nimmt noch etwas Muskat, kräftig Ingwer und schlägt sich rasch noch ein Ei in seine Tasse Brühe.

Die Markklößchen

Das Rindermark aus den Knochen pulen und langsam auslassen. Kaltstellen, so dass es gleichmäßig stockt. Mit einem Schneebesen cremig und schaumig schlagen. Dann mit Petersilie, Ei, Zitronenabrieb, Salz und Muskat verkneten. Nach und nach Semmelbrösel dazugeben und leicht vermengen. Die Masse zu einer Rolle formen. Kleine Stücke abstechen, zu Kügelchen rollen und in leicht simmernder Brühe etwa 10 Minuten gar ziehen lassen. Im Kühler beiseitestellen und kurz vor dem Servieren nochmals gemächlich erwärmen.

Die Maismaultaschen

Die Kartoffeln in der Schale weichkochen, auf der ausgeschalteten Herdplatte ausdämpfen. Zwiebeln sehr fein würfeln und in der Butter golden rösten. Abkühlen. Die gut abgetropften Maiskörner im Öl goldbraun anrösten, salzen, pfeffern, ebenfalls abkühlen lassen. Beides mit dem frischen Schnittlauch vermengen. Eier zügig untermischen. Nochmals abschmecken. In eine Spritztülle mit einer Öffnung von 3 bis 4 cm füllen. Im Kühler bereitstellen.

Den Teig ausrollen. Gleichmäßige dünne Streifen der Füllung auf die unteren zwei Drittel spritzen. Dann den Teig von unten über die Füllung ziehen und eine weitere Umdrehung vollführen. Den oberen Rand mit Ei einpinseln, damit die Doppelrolle hält. Dann den Rand auf die Rolle umschlagen. Mit einem Rührlöffelstiel portionsweise Maultaschen abdrücken. So halten die Kanten der Päckchen durch das leichte „Quetschen“ zusammen. Mit einem Spatel oder Messerrücken durchtrennen. Die seitlichen Ränder mit den Zinken einer Gabel festdrücken. Die Päckchen in einem Teil der Brühe etwa 15 Minuten garziehen lassen. Bei Bedarf mit kräftig geschmelzten Zwiebeln toppen.

Tipp: Vor dem Sieden der Maultaschen Brühe zum Servieren aufbewahren und mit Eiweiß klären. Mit einigen Tropfen Schnittlauchöl und Schnittlauchröllchen ergibt sich ein wunderschönes Bild.

Die Brühe

(Zutaten für 8 Portionen)

Menge Zutat

2 oder 3

Rinder-Beinscheiben

2 Bund

Suppengrün (grob zerkleinert)

8 bis 10

schwarze Pfefferkörner

4

Pimentbeeren

2 bis 3

Nelken

3 bis 4

frische Lorbeerblätter

Einige

Kräuterstiele

 

Salz

1 Hand voll

getrocknete Pilze

Einige Stücke

getrocknete Tomaten

Einige Stücke

Algen (oder Meeresspaghetti)

1

Tomate

2

Knoblauchzehen (angedrückt)

1 daumengroßes Stück

Ingwer (in Scheiben)

1 Stück

Parmesanrinde

Einige

Petersilienstiele

Einige

Korianderstiele

Nach Belieben

Sternanis, Kaffir-Limettenblätter, Zitronengras

3 Liter

Wasser

Die Markklößchen

(ergeben ca. 20 Stück)

Menge Zutat

Ca. 700 g

Rindermarkknochen

Ca. 100 g

Semmelbrösel

Einige (nicht so wenige)

feinst gehackte Petersilienblätter

2

Eier

Nach Gusto

Zitronenabrieb

 

Salz, Muskat

Die Maismaultaschen

(Zutaten für 6 Portionen)

Menge Zutat

Ca. 600 g

mehlig kochende Kartoffeln

Ca. 250 g

Mais aus der Dose (abgespült, abgetropft)

2 mittelgroße

Zwiebeln

2 EL

Butter

2 EL

Sonnenblumenöl

2

Eigelbe

1 Bund

frischer Schnittlauch (feine Röllchen)

 

Salz, Pfeffer

1 Rolle

Maultaschenteig (diesmal TK-Ware)

2

Zwiebeln (fein gehobelt)

2 EL

Butter

Diese Seite wurde zuletzt am 12.03.2023 um 12:02 Uhr aktualisiert.

Zurück

Copyright 2015 - 2024 FoodLady Jutta Hehn. Alle Inhalte dieses Webangebots, insbesondere Texte, Fotografien und Grafiken, sind urheberrechtlich geschützt. Das Urheberrecht liegt, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, bei Jutta Hehn. Bitte fragen Sie mich, falls Sie die Inhalte dieses Internetangebotes verwenden möchten.