Kürbis-Zucchini-Quiche mit Kresse-Crème
6. November 2022
Das Auge geht gerne mit auf die Reise in den bunten Herbst und ihm spendiere ich bei meiner Quiche noch etwas Grünes in Form von letzten Zucchini. Außerdem die restlichen Kräuter, die der Garten noch zu bieten hat. Ich weiß nicht, ob ich es mir einbilde, doch die Kräuter kommen nun, vor der Winterpause noch einmal so richtig auf Touren. Sie schmecken intensiver als im Sommer, möglicherweise, weil nicht mehr unter sengender Sonne so viele Aromen verduften. Vielleicht aber ist es auch der bevorstehende Abschied, der uns den intensiven Genuss nochmals vor Augen führt.
Duft weht durchs Haus
Mit Quiches und Tartes habe ich es. Duftender Mürbteig: Das ganze Haus trägt seinen einlullenden Geruch. Dazu die Gemüse, welche auch immer man wählt. Ein Hauch von kräftigem Käse darf nicht fehlen. Bräunender und schmelzender Käse berührt mein Herz. Warum, das kann ich nicht ganz genau sagen, denn mein liebster Käse ist der mittelalte Gouda. Alles, was stärker „duftet“ geht schon einmal über meine Toleranzgrenze hinaus. Doch wenn Bergkäse schmilzt und golden wird, verändert er seine Persönlichkeit und kommt mir sehr entgegen.
Kreisrund in den Herbst
Die Quiche hat im Gegensatz zu einer Tarte in der Regel keinen Teigdeckel. Was bedeutet, dass man sich beim Belegen besondere Mühe geben sollte, damit das Endergebnis schön aussieht und den Gast beeindruckt. In meinem Fall war das Belegen zugegebenermaßen mit einem gewissen Aufwand verbunden. Zunächst hat der Liebste Zucchini und die Kürbisse der Länge nach auf der Aufschnittmaschine in dünne Streifen geschnitten. Ich umgehe das Gerät gerne, weil es mir gegenüber den Fingern als nicht ungefährlich erscheint 🤔.
Weil die Form der Kürbisstreifen aufgrund der Wuchsform nicht ganz gleichmäßig ist, habe ich die gewellte Innenseite der Streifen nach unten gelegt. So wird die Draufsicht relativ gleich und sieht „ordentlich“ aus. Meine Quiche sollte nach Herbst aussehen und schmecken. Ich empfehle, sie zu backen, dann auf ein Gitter zu geben, einen schönen Herbstspaziergang zu machen und die Quiche dann lauwarm zu verzehren. Dazu ein Kresse-Dip, und die Herbstfreude ist perfekt.
Eine Basis zum Wohlfühlen
Es muss erwähnt werden, dass man eine Quiche mit allem belegen kann, was die Jahreszeiten zu bieten haben. Wintergemüse wie Kohl oder gar Sauerkohl passen hervorragend. Pilze, Fleisch, Fisch und vieles mehr finden auf dem buttrigen Mürbteig eine gute Heimat. Käse ist bei vielen Füllungen willkommen, sowohl leicht würziger, cremiger Käse wie Brie oder Cambozola als auch Bergkäse, z. B. Comté, gerne gemischt mit Parmesan. Die Quiche lädt alle Gaumen ein, sich gut und wohlzufühlen. Ihrer Vielseitigkeit sind schon deswegen kaum Grenzen gesetzt, weil man sie frisch aus dem Backofen, lauwarm oder auch am nächsten Tag zimmerwarm genießen kann.
Kurzer Blick zur Schwester
Da man – wie erwähnt – die Tarte gerne in die süße Ecke sortiert und die Quiche eher in die deftige, möchte ich nicht darauf verzichten, meine eigene Kreation vorzustellen, die in beide Welten entführt. Diese ist befüllt mit „Aligot“, einem cremigen, mit Käse und Knoblauch fluffig hergestellten Kartoffelpüree. Darauf thronen Apfel- und Kartoffelkugeln. Herrlich! Schau mal hier:
Den Herbst kann man auf viele Arten feiern!
- Zutaten für den Teig verkneten. Teig ruhen lassen.
- Gemüse in feine Längsstreifen hobeln. Blanchieren.
- Teig auf Backpapier ausrollen. Auf Blech legen.
- Guss rühren und mit dem Gemüse auf dem Quiche-Boden verteilen.
- Restlichen Guss darüber träufeln.
- Quiche goldbraun backen.
- Kresse-Joghurt anrühren. Bis zum Servieren kalt stellen.
Für den Teig Butter, Mehl und Ei verkneten. Mit etwas Salz, Chilisalz und Muskat würzen. Zügig arbeiten. Den Teig in Folie wickeln und mindestens eine halbe Stunde ruhen lassen.
Kürbis, Möhren und Zucchini mit der Aufschnittmaschine in 2 mm dicke Scheiben hobeln. Nacheinander kurz blanchieren, damit sie sich gut verlegen lassen und nicht brechen. Den Hokkaido nur sehr kurz ins Wasser geben, denn er zerfasert sehr schnell. Die Gemüse auf Küchenkrepp auslegen.
Teig auf Backpapier dünn ausrollen und in die Form heben. Überstehende Ränder mit der Küchenschere sauber abschneiden.
Für den Guss Joghurt, Eier, Milch, Crème fraîche, zwei Drittel geriebenen Käse und Zitronenabrieb aufmixen. Den Teigboden dünn mit Bröseln bestreuen und ein Drittel der Masse darauf verteilen. Die Gemüsestreifen von außen nach innen in die Form legen. Dazwischen immer wieder ein wenig von dem Guss als „Kleber“ dazwischen geben. Außen herum mit möglichst langen Streifen arbeiten, im Inneren zuletzt kürzere oder nicht ganz so schöne Streifen legen.
Den restlichen Guss darüber geben. Ich empfehle, in zwei Schritten vorzugehen. Zunächst nicht alles über dem Gemüse verteilen, damit man später die mühsam aufgestellten Streifen noch sieht. Dann die Tarte bei 200 °C Ober-/Unterhitze auf der unteren Schiene 40 Minuten backen. Dann erst restlichen Guss, Käse und Butterflöckchen dünn darüber verteilen und 10 bis 15 Minuten weiterbacken, bis die Quiche goldbraun geworden ist. Am Ende den Grill dazuschalten, dann jedoch den Backofen ununterbrochen im Blick behalten, denn nun geht das Bräunen sehr schnell voran. Die Quiche auf einem Kuchengitter je nach Wunsch abkühlen lassen.
Thymianblättchen über die Quiche streuen und sie z. B. mit einem zitronigen Kressejoghurt (griechischer Joghurt) servieren.
Zutaten für 8 Portionen
Menge | Zutat |
---|---|
|
Der Teig |
200 g |
Dinkelmehl |
100 g |
Butter (kalt) |
1 |
Ei |
|
Salz, Chilisalz, Muskat |
|
Der Belag |
800 g |
Kürbis (Butternut und Hokkaido) |
2 mitteldicke |
Möhren |
2 |
Zucchini |
|
Der Guss |
200 g |
Joghurt (3,8 % Fettanteil) |
3 |
Eier |
Ein kleiner Schuss |
Milch |
2 EL |
Crème fraîche |
1 |
Bio-Zitrone |
80 g |
Bergkäse (gerieben) |
|
Salz, Pfeffer, Muskat |
Ca. 40 g |
kalte Butter |
2 EL |
Semmelbrösel |
Außerdem |
Backpapier |
Außerdem |
runde Backform (26 cm) mit Hebeboden |