Kohlrabischnitzel mit Avocado-Löwenzahnsalat

Kohlrabischnitzel mit Avocado-Löwenzahnsalat

26. Februar 2023

Ein Teller voller Glück stand vor mir. Ein Schnitzel, in Erwartung knuspriger Panade, reicht alleine schon, um riesige Vorfreude hervorzurufen. Klein, kreisrund und golden liegen sie da, und ich kann es kaum erwarten, den ersten Bissen „Crunch“ zu erleben.

Ich freue mich umso mehr, als für meine putzigen und appetitlichen Schnitzelchen kein Tier sterben musste. Lösen wir das Rätsel: Kohlrabi mussten stattdessen unters Messer. Eine unblutige Angelegenheit mit reinem Gewissen.

Kohlrabi klassisch

So mancher mag skeptisch die Stirn kräuseln, wenn er Kohlrabi hört. Am allermeisten kennt man den Kohl, gewachsen in der Dimension eines größeren Tennisballs, als Gemüsewürfel oder -stifte in Béchamel. Ich liebe Kohlrabi genau so, auf diese klassische Weise zubereitet. Am besten schmeckt er mir frisch zubereitet mit fein gehackter Petersilie. Man muss ihn kennen: Lässt man ihn zu lange vor dem Verspeisen stehen, entwickelt er einen muffigen Geschmack.

Kohlrabi aus der Pfanne

Wer sich nun trotz allem für diese Präsentation überhaupt nicht erwärmen kann, der sollte sich an die extravaganten Schnitzel heranwagen. Innen sind sie soft und saftig, ohne langweilig weich zu sein. Ein kleiner „al dente“-Biss, der nach der richtigen Garzeit noch vorhanden ist, macht sie sexy und interessant. Man sollte sich an den persönlich gewünschten Gargrad herantasten.

Kohlrabi auf dem Feld

Ein Schnitzel ist ein Schnitzel

Vegetarische „Schnitzel“. So viel steht fest: Man darf sie auch fleischlos offiziell als „Schnitzel“ bezeichnen. Lange wurde um die Begrifflichkeit gestritten. Nun ist die EU inzwischen niedergekommen. Seit 2020 wird meine bescheidene Sicht bestätigt: Ein „Schnitzel“ ist ein köstlich nach Butter duftendes Scheibchen von irgendwas Wohlschmeckendem zwischen knuspriger Panierung wellig ausgebacken. Basta! Gut so!

„Gesunde“ Gerichte

Ich steuere nicht bewusst an meinem Essverhalten herum, denn ich war immer schon darauf bedacht, mich gesund zu ernähren. Wobei „gesund“ keineswegs bedeutet, dass ich mich deswegen mit genussarmen Rezepturen begnüge. In den letzten Jahren allerdings geht es in meiner Küche mehr und mehr vegetarisch zu. Weil wir einerseits ein Herz für Tiere haben und andererseits Gemüsen immer schon zugeneigt waren. Weil wir darüber hinaus an den Globus denken! Wie man sieht, ist bei unseren kulinarischen Entscheidungen durchaus viel Herz mit im Spiel 💕.

Gelber Löwenzahnsalata

Kohlrabi im Meer

Die Kohlrabischnitzel werden blanchiert, bis sie al dente sind. Um den optimalen Gargrad zu erwischen, sollte man immer einmal wieder mit einer Fleischgabel in die Scheiben piken. Dann die Scheiben auf Küchenkrepp auslegen und gut trocknen und abkühlen lassen. Haben sie weniger Feuchtigkeit, klebt die Panierung besser (anders als bei Schnitzeln aus Fleisch, die man vorm Panieren leicht befeuchten sollte!). Darauf achten, dass das Blanchierwasser gut gesalzen, beinahe übersalzen ist. Je mehr Salz die Kohlrabischeiben im Wasserbad aufnehmen, desto herzhafter schmecken sie später. Es ist ebenso, wie bei Pasta. Später bekommt man kein Salz mehr in Gemüse oder Nudel. Wenn das Wasser an Meerwasser erinnert, ist man auf einem guten Weg!

Für die Panierung habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht. Außer Mehl, Ei mit einem Schluck Sahne und Pankobröseln verwende ich geröstete, gehackte Sonnenblumenkerne und Thymianblättchen. In reichlich Butterschmalz ausgebacken werden die Schnitzel herrlich knusprig. Eine Hand voll geriebener Parmesan bringt noch mehr Schwung auf der Zielgeraden!

Die Kohlrabischnitzel

  1. Kohlrabischeiben blanchieren, ausstechen, abkühlen lassen.
  2. Panierstraße aufbauen.
  3. Panierte Gemüsescheiben in Butterschmalz knusprig ausbacken.

Die Beilagen

  1. Salatdressing anrühren.
  2. Löwenzahn mit Orange, Avocado und Zwiebel unter das Dressing heben.
  3. Mit Kresse bestreut servieren.
Der Charme von dieser Kombi besteht für mich darin, dass der Teller vereint, was ich liebe. Knusprige Kohlrabischnitzelchen, pikanten Löwenzahn und cremige Avocado. Orange verleiht fruchtige Frische und die feinen Zwiebelsegmente bieten eine Mischung aus leichter Schärfe und Süße.

Die Kohlrabischnitzel

Für die Schnitzelchen gleichmäßige Scheiben von den Kohlrabis herunterschneiden. Wer in der glücklichen Lage ist, eine Aufschnittmaschine zu besitzen, benutzt diese. Es geht natürlich auch mit einem scharfen Messer. Dann die Kohlrabi an einer Seite ganz leicht begradigen, damit sie einen besseren „Stand“ haben. So geht der Schnitt besser durch und wird gerade. Mit der Schale in reichlich gesalzenem Wasser blanchieren. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Mit einem passenden Ausstecher möglichst gleichgroße Scheiben ausstechen.

Panierstraße aufbauen. Dazu Mehl bereitstellen. Ei mit Sahne (und evtl. etwas Parmesan) verquirlen. Die Pankobrösel, Zitronenabrieb, Thymianblättchen und Sonnenblumenkerne locker vermischen. Butterschmalz in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Gegebenenfalls Butterschmalz nachfüllen, so dass die Schnitzel zum Braten beinahe bedeckt sind. Durch Rütteln mit der Pfanne schwappt das Butterschmalz immer wieder über die Schnitzel, so dass sie goldbraun und knusprig werden. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen, bei Bedarf im Backofen warmhalten.

Die Beilagen

Aus Crème fraîche, Sauerrahm, Meerrettich, Balsamico, Orangensaft, Honig, Öl, Salz, Pfeffer und Muskat das Salatdressing rühren. Bis zum Servieren beiseitestellen. Vor dem Servieren Löwenzahnblätter mit Orangenfilets, roter Zwiebel und Avocado zum Dressing geben, vorsichtig untermengen, damit die Avocadosegmente nicht zerbrechen. Kresse als Deko darüber streuen.

Tipp: Nicht so formschöne Teile der Avocado mit etwas Dressing mixen und zwischen die Salatblätter platzieren.

Die Kohlrabischnitzel dekorativ, möglichst zwei aufrecht gegeneinandergesetzt servieren. Restliche Schnitzel separat dazu reichen.

Zutaten für 2 Personen

Die Kohlrabischnitzel

Menge Zutat

2 mittelgroße

Kohlrabi

Ca. 4 EL

Mehl

1

Ei

3 bis 4 EL

Sahne

1 Tasse

Pankobrösel

Evtl. etwas

geriebener Parmesan

1

Bio-Zitrone

Ca. 4 Zweige

Thymian (Blättchen abgezupft)

2 EL

Sonnenblumenkerne (geröstet, gehackt)

250 g

Butterschmalz

Evtl.

Chiliflocken

Die Beilagen

Menge Zutat

200 g

gelber Löwenzahn (geputzt)

1

Bio-Orange (filetiert, Saft aufgefangen)

½

rote Zwiebel (sehr feine Segmente)

1

Avocado (in Segmente geschnitten)

1

Bio-Zitrone

2 EL

Crème fraîche

2 EL

Sauerrahm

2 TL

geriebener Meerrettich

½ Beet

Kresse

2 EL

weißer Balsamico

 

Orangensaft (s. o.)

1 EL

Honig

4 EL

neutrales Öl (z. B. Rapsöl)

 

Salz, Pfeffer, Muskat

Diese Seite wurde zuletzt am 25.02.2023 um 22:28 Uhr aktualisiert.

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