Gazpacho mit Gemüsespieß

Gazpacho mit Gemüsespieß

21. Juli 2015

Bei schwülen 38 Grad im Schatten zieht es mich überhaupt nirgendwo hin. Auch nicht an den Herd. Allerhöchstens in die kalte Küche smile. An solchen Tagen verspricht eine gut durchgekühlte Gazpacho Erlösung und Linderung. Man kann sie essen. Man kann sie aber auch trinken. Relativ flüssig gehalten, ein paar Eiswürfelchen und etwas Minze ins Glas, möglicherweise noch ein Schüsschen Wodka dazu. Als Krönung einen dekorativen Gemüsespieß spendieren. So kann sie auch als Aperitif glänzen.

Ich habe mich auf „sie“ geeinigt, denn mit ihrer feurigen Eleganz und ihrem schlichten und doch mondänen Erscheinungsbild, ist die Gazpacho für mich weiblich. Der Duden sagt, man kann auch „der“ Gazpacho sagen. Einen strammen Spanier stelle ich mir jedoch irgendwie eher stabil und drahtig vor. Diese Assoziation will sich mit Blick auf das filigrane Süppchen nicht so recht einstellen. Übrigens, sagt der Duden, könne man ruhig auch „das“ sagen. Das ist doch mal eine Ansage für alle Unentschlossenen unter den Fans der sommerlichen Suppe. Aber „das Gazpacho“ geht aus meiner Sicht so gar nicht. Wir sollten die Suppe nicht neutral betrachten, sondern uns klar positionieren und ihr gebührenden Respekt zollen.wink

Es gibt unendlich viele Gazpacho-Rezepte. Mit oder ohne Brot, mit hellem oder rustikalem Brot, mit Olivenöl oder lieber mit Mayonnaise. In vielen Rezepten werden ausschließlich frische Tomaten verwendet. In anderen wiederum wird mit Gemüsesaft oder auch mit einem Teil Gemüsebrühe gearbeitet. Ich habe mir von allen das Beste abgeschaut und meine eigene Rezeptur entwickelt. Raffinesse bekommt der Klassiker aus Hispania durch gut ausbalancierte Süße und Säure. Ich arbeite gerne mit einer Mischung aus spritzigem Weißweinessig, beispielsweise mit Mirabellen- oder Sherryessig. Und halte dagegen mit etwas Zucker und einem schönen gereiften Balsamico. Für die Schärfe nehme ich gerne Tabasco, weil man exakt dosieren kann. Bei den feurigen Schötchen weiß man ja nie so genau!

Häufig werden die Gemüseeinlagen der Gazpacho getrennt dazu serviert. Das hat den Vorteil, dass man Paprikawürfelchen weglassen kann, wenn man sie nicht verträgt oder mag. Oder dass man sich mehr von bevorzugten Gemüsen nimmt. Was immer dazu gehört, sind knusprige Brotwürfel oder Röstbrotscheiben. Reibt man diese dann mit einer zerquetschten Tomate und etwas Knoblauch ein, steigt die feurige Spanierin in die nächste Liga auf. Und in die übernächste schafft sie es, wenn man sich für Büffelmozzarella als zusätzliche Einlage entscheidet. Das ist ohne Zweifel eine Abweichung vom Üblichen. Im Sinne des europäischen Gedankens sollte ein kulinarischer Austausch jedoch durchgehen. Köstlich und erfrischend ergänzt er die Kreation.

  1. Fleischtomaten enthäuten.
  2. Tomaten, Paprika und Baguette mixen und würzen.
  3. Mayonnaise dazugeben und nochmals mixen.
  4. Durchkühlen lassen.
  5. Gemüsespieße fertigstellen.

Die Fleischtomaten überbrühen und enthäuten. Die Tomaten, die Paprikaschoten und die Hälfte der Salatgurke sowie ein halbes Baguette in den Mixer geben. Salz, Pfeffer, Zucker, einen Spritzer Essig, den Knoblauch und ein Stückchen der entkernten Chilischote sowie den Ingwer hinzufügen. Alles gut mixen. Du musst die Suppe nicht durchpassieren, das Ergebnis wird dann aber feiner. Ich mache es daher gerne so. Nach dem Durchpassieren die Mayonnaise hinzufügen und nochmals gut durchmixen. Noch einmal abschmecken und kalt stellen. Die Suppe sollte mehrere Stunden durchkühlen.

Die Croutons in Olivenöl anbraten und beiseite stellen. Ein wenig salzen.

Nun werden schöne Gemüse-Spieße gebastelt, die an das gute alte Schaschlik erinnern.

Das geht so: Von der halben, ungeschälten Salatgurke schneidet man längs ganz feine Scheibchen mit dem Küchenhobel ab. Die Kirschtomaten waschen. Den Mozzarella in Stücke zerteilen, in der Größe passend zu den Kirschtomaten. Du kannst dafür auch Mini-Mozzarella nehmen. Allerdings ist der oftmals vom Geschmack her fade.

Nun werden die Gemüse und der Mozzarella im Wechsel aufgespießt. Die Gurkenscheiben werden dabei wellig aufgefädelt, ungefähr so, wie bei einem Satespieß. Immer mal ein Basilikumblättchen dazwischen geben. Die Spieße schick herrichten. Das ist zwar ein wenig Frickelei, das Ergebnis ist jedoch aus meiner Sicht "très chic".

Alles, was von den Gemüsen übrig ist, fein würfeln. Das wird separat dazu gereicht. Ebenso das restliche Röstbrot.

Die Suppe in Glasschüsselchen oder besser noch in etwas größere, möglichst bollenförmige Gläser geben und die Spieße darüber drapieren.

Heute haben wir es 35 Grad im Schatten. Das Wochenende und die kommende Woche sollen heiß und schwül werden. In solchen Fällen bleibt bei uns die Küche weitgehend kalt. Schau doch mal nach meinem Tomaten-Brot-Salat. Zugegeben: Das Brot wird angeröstet und die Nudeln müssen gekocht werden. Das Nudelkochen erledige ich gerne am frühen Morgen, dann kann die entstehende Wärme durch den Abzug verschwinden und die erfrischende Morgenluft kommt zum Fenster wieder herein.

(Für 4 bis 6 Personen)

Die Suppe

Menge Zutat
2 große Fleisch- oder Ochsenherztomaten
2 rote Paprika
1 grüne Paprika

½

Salatgurke
2 Knoblauchzehen

½

Baguette
1 Chilischote
1 kleines Stück Ingwer
ca. 150 ml Gemüsebrühe
2 bis 3 EL Mayonnaise (selbst herstellen oder gute Qualität aus dem Glas, z. B. von Maille)
Einige Spritzer guter Weinessig
  Zucker
  Salz
  Pfeffer
2 bis 3 Scheiben Landbrot (für die Croutons)

Die Gemüsespieße

Menge Zutat
6 lange Schaschlikspieße (am besten aus Metall)

½

Salatgurke
Einige gelbe und rote Kirschtomaten
  Büffel Mozzarella
Einige Basilikumblätter

Diese Seite wurde zuletzt am 04.02.2018 um 17:27 Uhr aktualisiert.

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