Baked Beans mit Poularden-Nuggets
26. Februar 2024
Wie haben die Helden, allen voran, John Wayne mit ihren vor Schweiß und Schmutz strotzenden Jeans und Boots vor Augen, die sich am Feuerchen zu entspannen versuchten. Jedoch weckte jedes Knacken von Ästen und jedes Schnauben der Pferde den Argwohn, da könnte „etwas“ sein. Ein Apache, andere Übeltäter, Viehdiebe oder Raubtiere könnten sich beinahe lautlos aus dem Dunkel anpirschen. Mit den Kaffeeresten wurde das verräterische Feuer endgültig gelöscht. Dann hat man sich – nach dem anstrengenden Job auf dem Rücken der Pferde wahrscheinlich todmüde – „gemütlich“ auf den Weideboden gelagert, als Zudecken dienten den Erzählungen der Hollywoodfilme nach grobe Decken, die gerollt auf den Pferden mitgeführt wurden. Luxuriös war es sicherlich, den Körper in einen molligen Schlafsack zu hüllen. Das Gesicht bedeckte der Hut, allein schon, um Insekten abzuwehren. Der Colt lagerte griffbereit unter dem Kopf. Die spitzigen Stiefel blieben selbstverständlich am Mann, damit man sich – wenn nötig – blitzschnell in die Steigbügel schwingen konnte.
Come to where the flavor is
Ich habe mich in der Jugend nicht mit den schneidigen „Kuh-Hirten“ beschäftigt. Und als ich las, dass sie viele Stunden des Tages nicht aus ihren Sätteln kamen, gleichermaßen nicht aus den Kleidern und Badewasser nur gelegentlich zum Einsatz kam, dachte ich auch nicht darüber nach, mich mit einem solchen Burschen näher zu befassen, noch nicht einmal in der Fantasie. Nicht zuletzt aus Mangel an Gelegenheit, denn schließlich liefen sie bei uns auch nur an Fasching frei auf den Straßen herum. Nach einem Bad im Holzzuber, das in den prominent besetzten Wildwest-Filmen nicht fehlen durfte, mögen die handfesten Kerle wohl besser geduftet haben, zumindest äußerlich. Danach verbreiteten sie jedoch mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit eine Ausdünstung, die sich aus Bourbon und Zigarren zusammensetzte. Auch dafür kann ich mich nicht begeistern 😉
Ein Cow-Girl-Leben
Ich habe mich nun doch etwas in nostalgischen Gedanken verspielt. Keineswegs bin ich ein ausgewiesener Fan des Cowboys „Himself“, doch zogen sich die Themen Stetson, Boots oder Colt durch meine blühende Fantasie. An meinem ersten kostümierten Faschingsball ging ich als „Cowboy-Mädchen“. Ich hatte ein rotes Röckchen, die passende ärmellose Weste dazu und rote Lacklederstiefel. Ich fand das Outfit „très chic“ und dass es ganz und gar nicht stilecht war, kümmerte mich nicht. Ein stolzer Cowboy-Hut, der unterm Kinn angeseilt war, bewahrte mich beim Kinderfasching in der Allzweckhalle davor, dass mir beim wilden Tanzen (Hüpfen 😉) der Hut vom Kopf rutschte. Der Colt, in einem kühnen Gurt schräg auf den Hüften, war mein Stolz. Die Rollen mit den Zündplättchen waren im Nu aufgebraucht. Das knallende Geräusch war nicht mein Pläsier, doch liebte ich den leicht kokelnden Duft! Den Ausführungen ist unschwer zu entnehmen, dass ich ein recht ungebändigtes Cow-Girl gewesen bin!
Baked Beans im English Breakfast
Diese Erinnerungen leben in der Gegenwart fort. Einen Colt trage ich nicht bei mir, doch genießen der Liebste und ich mit Vorliebe gebackene Bohnen am Wochenende im Rahmen eines reichhaltigen Frühstücks. Neben den Beaked Beans gibt es knusprigen Bacon, kleine Würstchen, Spiegeleier, gebratene Tomaten sowie Pilze und Röstbrot. Im wilden Westen war der beste aller Ehemänner nachweislich nie, doch hat er die gebackenen Bohnen während Englandaufenthalten kennen und schätzen gelernt. Er bereitet das Frühstück in großer Vorfreude zu, ich registriere mit ebenso großer Vorfreude den köstlichen Duft, der sich in der Küche ausbreitet. Nach dem üppigen Frühstück machen wir uns dann gerne auf zu einer ausgedehnten Wanderung über die Prärie, pardon: durch den Wald. Die Stärkung durch das köstliche Frühstück hält eine ganze Weile an und verleiht uns Flügel!
Die Baked Beans
- Bohnen abspülen.
- Mit passierten Tomaten, Brühe und den Aromaten in eine Kasserolle füllen.
- Auf kleiner Flamme blubbern lassen.
- Chili und restlichen Rosmarin hinzufügen.
- Weiter köcheln.
- Kirschtomaten aromatisieren und im Backofen leicht trocknen lassen.
Die Poularden-Nuggets
- Poularden-Brust mundgerecht schneiden.
- Stücke leicht salzen und in Stärkemehl wenden.
- In Butterschmalz knusprig anbraten.
- Pankobrösel in Butter rösten, würzen.
- Vor dem Servieren über die Nuggets streuen.
Der Gurken-Ampfer-Salat
- Gurke halbieren, entkernen, quer in Scheiben schneiden.
- Ampferblättchen verlesen und waschen.
- Aus Kapern und restlichen Zutaten ein cremiges Dressing rühren.
- Kalt stellen.
- Mit Ampfer und Schnittlauchröllchen servieren.
Die Baked Beans
Die Bohnen abgießen, abspülen, abtropfen lassen. In eine Kasserolle füllen. Mit den stückigen Tomaten und der Brühe aufgießen. Zwiebeln, Knoblauch, Worcestershire-Sauce, Senf, Dattelsirup, Sternanis und Nelken und die Hälfte der Rosmarinnadeln hinzufügen. Mit Salz und Cayennepfeffer vorsichtig würzen, denn ein Teil der Flüssigkeit verdunstet, also lieber später etwas nachwürzen. Die Bohnen in einer Kasserolle mit aufgelegtem, jedoch nicht geschlossenem Deckel auf kleiner Flamme vor sich hin blubbern lassen. Immer mal wieder den Flüssigkeitsgehalt überprüfen, Bei Bedarf etwas Wasser nachgießen, darauf achten, dass nichts ansetzt. Nach ca. 30 Minuten die entkernte und fein gehackte Chili sowie die restlichen Rosmarinnadeln hinzufügen. Nach ca. 90 Minuten müssten Geschmack und Konsistenz der gebackenen Bohnen bestens sein, denn nun haben die Aromen ausreichend auf die Bohnen einwirken können.
Tipp: Wer den Lagerfeuerduft beinahe authentisch nachvollziehen will, der räuchert seinen Bohnentopf. Wer kein Räucherpfeifchen besitzt, nimmt Räuchersalz, gemischt mit Räucherpaprika zum Würzen.
Während die Bohnen leise köcheln, die Kirschtomaten in einer kleinen Auflaufform mit Olivenöl beträufeln. Zwei angedrückte Knoblauchzehen und einen Zweig Oregano sowie Zucker und etwas Salz hinzufügen. Im Ofen bei 160 °C schmoren, bis die Haut leicht runzlig geworden und ein Teil der Flüssigkeit verdampft ist. Die Tomaten warmhalten und vor dem Servieren auf die Bohnen setzen.
Die Poularden-Nuggets
Die Poularden-Brust in mundgerechte, nicht zu kleine Stücke schneiden und salzen. In Stärkemehl wenden und bis kurz vor dem Servieren beiseitestellen. Dann in Butterschmalz rasch und heiß knusprig ausbacken. Kurz auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Die Pankobrösel in Butter goldbraun rösten und mit etwas Chilisalz und reichlich Zitronenabrieb anreichern. Vor dem Servieren über die Poularden-Nuggets streuen.
Der Gurken-Ampfer-Salat
Gurke längs halbieren, schälen und Kerne auskratzen. Die Hälften in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden. Aus Sauerrahm, Jogurt, Öl, Zitronensaft, Zitronenabrieb, Honig, Salz und Pfeffer ein cremiges Dressing rühren. Gurkenscheiben unterheben und 30 Minuten gekühlt durchziehen lassen. Vor dem Servieren mit Sauerampferblättchen und Schnittlauchröllchen garnieren.
Zutaten für 2 Personen
Die Baked Beans
| Menge | Zutat |
|---|---|
|
1 Dose |
weiße Bohnen |
|
½ Dose |
schwarze Bohnen |
|
450 bis 500 g |
stückige Tomaten |
|
1 Tasse |
Geflügelbrühe (alternativ Gemüsebrühe) |
|
12 |
Kirschtomaten (nicht zu klein) |
|
2 |
rote Zwiebeln (fein gewürfelt) |
|
2 |
junge Knoblauchzehen (fein geschnitten) |
|
1 |
Bio-Zitrone |
|
2 bis 3 EL |
Worcestershire-Sauce |
|
1 EL |
Dijonsenf |
|
2 bis 3 EL |
Dattelsirup |
|
1 |
Sternanis |
|
1 bis 2 |
Chilischoten (rot) |
|
1 Zweig |
Rosmarin (Blätter abgestreift, gehackt) |
|
2 bis 3 |
Nelken |
Die Poularden-Nuggets
| Menge | Zutat |
|---|---|
|
1 |
Poularden-Brust (Bio) |
|
2 EL |
Stärkemehl |
|
2 EL |
Butterschmalz |
|
1 Tasse |
Panko (grobes Semmelmehl) |
|
2 EL |
Butter |
|
|
Zitronenabrieb (Bio-Zitrone, siehe oben) |
|
|
Salz, Cayennepfeffer |
Der Gurken-Ampfer-Salat
| Menge | Zutat |
|---|---|
|
1 |
Bio-Gurke (geschält, entkernt). |
|
1 |
Bio-Zitrone |
|
1 Hand voll |
Sauerampfer und Blutampfer-Blättchen |
|
½ Bund |
Schnittlauch |
|
2 EL |
Sauerrahm |
|
2 TL |
kleine Kapern (Nonpareilles) |
|
2 EL |
Griechischer Jogurt |
|
2 EL |
mildes Rapsöl |
|
Etwas |
Zitronensaft und Zitronenabrieb |
|
|
Honig, Salz, Pfeffer |
